Seite wählen

„Ich will nicht die böse Stiefmutter sein!“ – Dieser Gedanke schoss mir durch den Kopf, als ich vor über 5 Jahren die ersten Schritte in meine neue Rolle als Bonusmama wagte. Es war ein warmer Sommerabend, als ich nach einem langen Gespräch mit meinem Partner in Tränen ausbrach. Die Angst, nicht gut genug zu sein, die Sorge, von den Kindern abgelehnt zu werden, und die Unsicherheit über meine neue Rolle – all das überwältigte mich in diesem Moment.

Heute, nach einem intensiven Weg voller Höhen und Tiefen, weiß ich: Eine Stiefmutter zu sein bedeutet so viel mehr als nur die neue Partnerin des Vaters zu sein. Es ist eine Reise zu dir selbst, eine Herausforderung, die dich wachsen lässt, und eine Chance, Teil von etwas ganz Besonderem zu werden.

Laut Wikipedia ist eine Frau dann Stiefmutter, wenn sie eine Beziehung mit einem Mann eingeht, der bereits Kinder aus einer früheren Beziehung hat und diese Kinder mit ihnen in einer sozialen Gemeinschaft leben – unabhängig davon, ob die leibliche Mutter noch lebt oder nicht. Doch diese Definition allein reicht nicht aus, um zu verstehen, was es wirklich bedeutet, eine Stiefmutter zu sein.

In diesem Artikel möchte ich meine ganz persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse mit dir teilen. Ich möchte dir Einblicke geben, welche Herausforderungen mir begegnet sind, was mir geholfen hat, meine Rolle als Stiefmutter zu finden und wie sich mein Leben dadurch verändert hat. Wenn auch du am Anfang dieser Reise stehst, findest du hier vielleicht wertvolle Impulse und Anregungen für deinen eigenen Weg.

Und wenn du lieber etwas auf die Ohren möchtest, dann ist diese Podcastfolge genau das Richtige für dich:

Was eine Stiefmutter wirklich ist – mehr als nur ein Märchen

Kennst du diesen Moment? Du sitzt beim Elternabend in der Schule, und als du dich vorstellst als „die Stiefmutter von…“, merkst du sofort diese subtilen Reaktionen um dich herum. Ein kurzes Zucken hier, ein mitfühlendes Lächeln dort, vielleicht sogar ein skeptischer Blick aus der hinteren Reihe. Ja, der Begriff „Stiefmutter“ löst auch heute noch oft Unbehagen aus.

Ich erinnere mich noch genau an den Moment, an dem ich mich das erste Mal vorstellte. Als ich mich als „Stiefmutter von den beiden“ vorstellte, wurde es kurz still im Raum. Eine andere Mutter flüsterte ihrer Nachbarin etwas zu, und ich spürte sofort diese unsichtbare Mauer, die sich aufbaute. In diesem Moment wurde mir klar: Der Begriff „Stiefmutter“ trägt eine schwere Last aus Jahrhunderten von Märchen und gesellschaftlichen Vorurteilen.

Dabei sagt die offizielle Definition nur nüchtern: Eine Stiefmutter ist eine Frau, die eine Beziehung mit einem Mann eingeht, der bereits Kinder aus einer früheren Beziehung hat. Diese Definition klingt zunächst einfach und sachlich. Doch was bedeutet es wirklich, eine Stiefmutter zu sein?

Es bedeutet, jeden Tag aufs Neue Grenzen zu erkunden – zwischen Nähe und Distanz, zwischen Autorität und Freundschaft, zwischen deinen eigenen Bedürfnissen und denen der Familie. Es bedeutet, dein Herz zu öffnen für Kinder, die bereits eine Mutter haben, und trotzdem deinen eigenen, einzigartigen Platz in ihrem Leben zu finden.

Der Start in meine Rolle als Bonusmama

Als ich Stéphane kennenlernte, war ich 30 und dachte, ich hätte schon alles im Griff, was Kinder angeht. Immerhin arbeitete ich seit Jahren als Kita-Pädagogin und war die liebende Tante einer vierjährigen Nichte. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als Thomas mir von seinen Kindern erzählte. Wir saßen in einem kleinen Café, und seine Augen leuchteten, als er von den Mädchen (4 und 6) sprach. In diesem Moment spürte ich eine Mischung aus Vorfreude und Unsicherheit in meinem Bauch.

Nach drei Monaten Beziehung war es dann soweit: Das erste Treffen stand an. Ich hatte die ganze Nacht kaum geschlafen, mir tausend Szenarien ausgemalt und sogar einen kleinen Notfallplan in meiner Handtasche: Ein paar Süßigkeiten, Pflaster (man weiß ja nie) und ein kleines Kartenspiel.

Der erste Moment war wie aus einem Film: Sie holten mich von Flughafen ab, und noch bevor ich richtig „Hallo“ sagen konnte, hatte Die Große schon meine Hand gepackt und zog mich in Richtung Ausgang. Die Jüngere folgte uns mit kritischem Blick – eine Eigenschaft, die ich später noch sehr zu schätzen lernen würde. Die nächsten zwei Stunden vergingen wie im Flug, gefüllt mit Lachen, kleinen Abenteuern und diesem magischen Gefühl, dass alles genau richtig war.

Doch schon bald merkte ich: Die Rolle als Stiefmutter ist etwas völlig anderes als die einer Erzieherin oder Tante. Der erste Realitätscheck kam am dritten Wochenende. Eines der Mädchen weigerte sich, das Gemüse zu essen, das ich liebevoll zubereitet hatte. „Bei Mama muss ich das nicht essen!“, verkündete sie triumphierend. In diesem Moment wurde mir klar: Ich betrat hier Neuland, und meine bisherigen Erfahrungen würden mir nur bedingt helfen.

„nur wer sein ziel kennt, findet den weg“
– laozi

dDer Weg zur Bonusmama: Die 3-Schritte-Formel

1. Klarheit gewinnen: Wer will ich als Bonusmama sein?

Die erste große Erkenntnis auf meinem Weg kam nach einer besonders herausfordernden Woche. Es war ein Sonntag, die Kinder waren gerade zu ihrer Mama zurückgekehrt, und ich saß erschöpft auf der Couch. In diesem Moment der Stille wurde mir klar: Ich musste aufhören, die perfekte Stiefmutter sein zu wollen, und stattdessen die Bonusmama werden, die ICH sein wollte und konnte.

Ich nahm mir einen ganzen Nachmittag Zeit, setzte mich in mein Lieblingscafé und schrieb auf, was mir wirklich wichtig war:

  • Ich will eine zusätzliche Vertrauensperson sein, kein Mutterersatz. Die Kinder haben bereits eine Mama, die sie lieben. Ich möchte ihnen eine andere Art von Beziehung anbieten – authentisch, unterstützend und ohne Konkurrenzdruck.
  • Ich möchte authentisch bleiben und keine Rolle spielen. Die Kinder sollen spüren, dass sie mir vertrauen können, weil ich echt bin – mit allen meinen Stärken und Schwächen.
  • Ich will klare Grenzen setzen und trotzdem liebevoll sein. Eine gesunde Balance zwischen Struktur und Herzlichkeit finden, die uns allen Sicherheit gibt.

Diese Klarheit war der erste wichtige Schritt. Doch wie so oft im Leben kommt nach der Theorie die praktische Prüfung…

2. Wandel einleiten: Von Stolpersteinen zu Edelsteinen

Der Alltag als Bonusmama brachte seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich, und oft fühlte es sich an, als würde ich in ein Minenfeld aus Emotionen und unausgesprochenen Erwartungen treten.

Da war zum Beispiel dieser Abend, als die Kleine beim Essen plötzlich verkündete: „Aber Mama macht das anders!“ Ich hatte gerade stolz meine Version von Spaghetti Bolognese serviert – ein Rezept, das ich extra kindgerecht abgewandelt hatte. In diesem Moment fühlte ich mich, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Nicht nur, dass mein Essen kritisiert wurde – nein, es war dieser ständige, unterschwellige Vergleich mit der „richtigen“ Mama, der mir zu schaffen machte.

Diese Momente taten weh, tief in meinem Herzen. Aber sie wurden zu den wertvollsten Lernchancen auf meinem Weg:

Aus Eifersucht wurde Verbundenheit: Statt die Kinder für ihre Loyalität zur Mama zu kritisieren oder mich zurückzuziehen, entwickelte ich eine neue Strategie. Ich fing an, interessiert nachzufragen: „Oh, wie macht Mama das denn? Das klingt spannend!“ Und plötzlich öffneten sich Türen für echte Gespräche. Die Kinder merkten: Bei mir müssen sie ihre Mama nicht verleugnen. Im Gegenteil – ich interessiere mich für ihr ganzes Leben, auch für den Teil, der bei ihrer Mama stattfindet.

Aus Fremdbestimmung wurde Mitgestaltung: Eine der größten Herausforderungen war das Gefühl, ständig fremdbestimmt zu sein. Mein eigenes Zuhause fühlte sich manchmal an wie ein fremdes Territorium. Die Wende kam, als ich anfing, die Kinder aktiv in Entscheidungen einzubeziehen: „Wie könnten wir das gemeinsam lösen?“ wurde zu unserem Motto. Ob es um die Gestaltung ihres Zimmers ging oder um neue Familienrituale – plötzlich waren wir ein Team, das gemeinsam Lösungen fand.

Aus Überforderung wurde Selbstfürsorge: Der Wendepunkt kam nach einem besonders anstrengenden Wochenende. Ich war erschöpft, gereizt und fühlte mich schuldig deswegen. In dieser Nacht schrieb ich in mein Tagebuch: „Auch Bonusmamas brauchen Pausen!“ Dieser simple Satz wurde zu meinem Mantra. Ich etablierte „Me-Time“ und lernte, klar zu kommunizieren, wenn ich eine Auszeit brauchte. Überraschenderweise führte genau diese Ehrlichkeit zu mehr Verständnis – auch bei den Kindern.

3. Kommunikation entwickeln: Der Schlüssel zum Erfolg

Die wichtigste Erkenntnis auf meinem Weg war: Offene Kommunikation ist nicht nur ein schönes Schlagwort, sondern der echte Schlüssel zu einer harmonischen Patchworkfamilie. Aber was bedeutet das konkret?

Für uns bedeutete es zunächst, regelmäßige „Familienkonferenzen“ einzuführen. Jeden Sonntagabend setzen wir uns zusammen – mit Kakao und Keksen, denn schwierige Gespräche gehen mit Süßigkeiten einfach besser. Hier hat jeder die Chance zu sagen, was gut läuft und was ihn stört. Anfangs war es holprig. Die Kleine saß mit verschränkten Armen da, Die Große spielte lieber mit den Legosteinen. Aber mit der Zeit merkten alle: Hier werden wir ernst genommen, hier dürfen wir sein, wie wir sind.

Ein besonderer Durchbruch war der Moment, als die Große eines Abends sagte: „Sally, ich mag dich. Nicht wie Mama, aber anders.“ Diese ehrlichen Worte bedeuteten mir mehr als jedes „Ich hab dich lieb“, denn sie zeigten: Wir hatten einen Weg gefunden, authentisch miteinander umzugehen.

Unsere Kommunikationsregeln entwickelten sich organisch:

  • Ehrliche Gespräche über Gefühle und Bedürfnisse – auch wenn es manchmal wehtut
  • Klare Absprachen über Regeln und Grenzen, die für alle gelten
  • Regelmäßiger Austausch, nicht nur wenn es Probleme gibt
  • Raum für alle Emotionen – auch die schwierigen

Dein Weg zur harmonischen Patchworkfamilie

Vielleicht sitzt du gerade da, nickst beim Lesen und denkst: „Genau so fühlt es sich an!“ Oder du stehst am Anfang deiner Reise als Bonusmama und fragst dich bangend: „Wie soll ich das alles schaffen?“

Lass mich dir eines sagen: Du bist nicht allein. Jede von uns Bonusmamas hat diese Momente der Zweifel, der Überforderung und manchmal auch der Verzweiflung. Aber ich verspreche dir: Es gibt einen Weg zu einer erfüllenden, harmonischen Patchworkfamilie. Einen Weg, bei dem du ganz du selbst sein kannst und trotzdem eine wichtige, wertvolle Rolle in deiner neuen Familie einnimmst.

In meinem Programm „Raus aus der Stiefmutterfalle – Rein ins Patchworkglück“ begleite ich dich Schritt für Schritt auf diesem Weg:

✨ Du findest absolute Klarheit in deiner Rolle als Bonusmama – ohne dich zu verbiegen oder aufzugeben, was dir wichtig ist

✨ Du entwickelst maßgeschneiderte Strategien für die typischen Konfliktsituationen in deiner Familie – keine Standardlösungen, sondern Ansätze, die zu dir und deiner einzigartigen Situation passen

✨ Du lernst, wie du eine tiefe, authentische Verbindung zu deinen Bonuskindern aufbaust – ohne in Konkurrenz zur Mama zu treten

✨ Du gewinnst mehr Gelassenheit im Patchwork-Alltag und weißt genau, wie du auch in stürmischen Zeiten dein inneres Gleichgewicht bewahrst

Bereit für den nächsten Schritt? Dann lass uns in einem kostenlosen Erstgespräch herausfinden, ob mein Coaching das Richtige für dich ist. In diesem 60-minütigen Gespräch:

  • Schauen wir uns deine aktuelle Situation genau an
  • Identifizieren wir deine größten Herausforderungen
  • Entwickeln wir erste Lösungsansätze
  • Prüfen wir, ob wir menschlich zusammenpassen

 Das sagen andere Bonusmamas über das Programm:

„Ich hatte schon so viele Ratgeber gelesen, aber erst Sallys Coaching hat mir wirklich geholfen, meinen Platz in unserer Patchworkfamilie zu finden. Heute fühle ich mich endlich sicher und wertvoll in meiner Rolle als Bonusmama.“ – Christina, 34, Bonusmama von zwei Jungs (7 und 9)

„Der geschützte Austausch in der Support Group ist gold wert! Hier kann ich auch die Dinge ansprechen, die ich mich sonst nicht traue zu sagen. Das hat mir so viel Last von den Schultern genommen.“ – Maria, 41, Bonusmama einer Teenagerin

Ich freue mich darauf, dich auf deinem Weg zur selbstbewussten, glücklichen Bonusmama zu begleiten!

Mach’s ganz gut, 
Deine Sally

P.S.: Noch unsicher? Höre dir gerne erst einmal meinen Podcast an. Dort teile ich regelmäßig praktische Tipps und Erfahrungen aus dem Bonusmama-Alltag.