Vielleicht kennst du es ja: den Satz „Bei Andrea hätte es das aber nicht gegeben!“ – gern wahlweise aus dem Mund der Schwiegereltern, der Bonuskinder oder sogar des eigenen Partners. Und da ist es: das Gefühl nicht genug zu sein, mit der Kindsmutter in Konkurrenz zu treten oder die Traurigkeit darüber, dass man selbst immer noch nicht vollständig akzeptiert wurde. Solche Vergleiche können äußerst schmerzhaft sein. Wie du als Bonusmama aus dem Schatten der Kindsmutter trittst, erfährst du hier. Doch lass uns mal noch einen Schritt zurücktreten – wieso entstehen solche Vergleiche eigentlich?
Die Gründe verstehen: Warum Vergleiche entstehen
Es ist verletzend und frustrierend, immer wieder mit der Kindsmutter verglichen zu werden. Aber lass uns gemeinsam ergründen, woher diese Vergleiche kommen, denn oft stecken dahinter tiefere Unsicherheiten und Ängste aller Beteiligten.
Die Kinder befinden sich in einem Loyalitätskonflikt: Sie lieben ihre Mama und haben Angst, sie zu verraten, wenn sie eine enge Beziehung zu dir aufbauen. Gleichzeitig möchten sie dich als neue Bezugsperson in ihr Herz schließen. Dieser innere Zwiespalt kann sich in abwertenden Vergleichen äußern.
Auch die Schwiegereltern und dein Partner sind verunsichert. Sie wollen dem Kind gerecht werden und fürchten, dass es die Mama vermisst. In dem Versuch, die Erste nicht zu vergessen, greifen sie unbewusst zu Vergleichen.
Und dann sind da noch die gesellschaftlichen Erwartungen und Vorurteile gegenüber Stiefmüttern. Das Bild der „bösen Stiefmutter“ ist tief verankert und schürt die Angst, dir nicht zu genügen oder eine intakte Familie zu gefährden.
All diese Faktoren tragen dazu bei, dass Vergleiche entstehen. Aber sie sagen nichts über deinen Wert als Bonusmama aus. Und dennoch tut es weh – wie kannst du diese Gefühle also annehmen?
Deine Gefühle wahrnehmen und annehmen
wenn die Vergleiche kommen, trifft es dich wie ein Stich ins Herz. Da ist Wut, Traurigkeit, Enttäuschung und die nagende Frage: „Bin ich gut genug?“ Es ist so wichtig, dass du diese schmerzhaften Emotionen zulässt und ihnen Raum gibst.
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Erlaube dir, verletzt zu sein. Es ist völlig normal, dass dich die Vergleiche treffen und verunsichern. Versuche nicht, die Gefühle zu unterdrücken, sondern nimm sie bewusst wahr.
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Sprich über deine Emotionen. Teile deine Gedanken und Sorgen mit deinem Partner, einer guten Freundin oder einem Coach. Das hilft, den Schmerz zu verarbeiten und neue Perspektiven zu gewinnen.
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Begegne dir selbst mit Mitgefühl. Sei sanft und verständnisvoll mit dir. Du musst nicht perfekt sein, um eine wunderbare Bonusmama zu sein. Erinnere dich daran, dass du dein Bestes gibst und dass deine Gefühle wichtig sind.
Es ist ein Prozess, die Selbstzweifel und Unsicherheiten zu überwinden. Aber je mehr du deine Gefühle annimmst und wertschätzt, desto stärker und selbstbewusster wirst du. Du lernst, die Vergleiche nicht mehr als Angriff auf dich zu sehen, sondern als Ausdruck der Unsicherheit anderer.
Doch wie kannst du deine Gefühle auch deinen Liebsten mitteilen?
Klar und selbstbewusst kommunizieren
Jetzt, da du deine Gefühle annimmst und verstehst, ist es an der Zeit, klar und selbstbewusst zu kommunizieren. Denn nur wenn du deine Rolle und Bedürfnisse deutlich machst, können die anderen sie auch verstehen und respektieren.
💎 Definiere deine Rolle als Bonusmama. Überlege dir, welchen Platz du in der Familie einnehmen möchtest und was dir wichtig ist. Möchtest du eine freundschaftliche Beziehung zum Bonuskind aufbauen? Oder siehst du dich eher als zusätzliche Erziehungsperson? Mache dir deine Vorstellungen bewusst und kommuniziere sie offen.
💎 Setze Grenzen und fordere Respekt ein. Wenn dich Vergleiche oder Verhaltensweisen verletzen, sprich es direkt an. Sage freundlich, aber bestimmt: „Es verletzt mich, wenn ihr mich mit der Kindsmutter vergleicht. Ich bin eine eigenständige Person und möchte als solche wahrgenommen werden.“ Zeige, dass du Respekt verdienst und erwarte ihn auch von den anderen.
💎 Führe offene Gespräche mit deinem Partner und der Familie. Erkläre ihnen, wie die Vergleiche dich fühlen lassen und was du dir stattdessen wünschst. Höre auch ihnen aufmerksam zu und versuche, ihre Perspektive zu verstehen. Gemeinsam könnt ihr Wege finden, respektvoll und wertschätzend miteinander umzugehen.
Remember: Deine Gefühle und Bedürfnisse sind wichtig und verdienen es, gehört zu werden. Je klarer und selbstbewusster du kommunizierst, desto leichter fällt es den anderen, dich als eigenständige und wertvolle Bonusmama wahrzunehmen. Du musst dich nicht kleinmachen oder verstecken – trete mit Stolz und Klarheit für dich ein!
ein gefällter baum wirft keinen schatten.
– Unbekannt
Deinen eignen Platz finden
Es ist Zeit, dass du aus dem Schatten der Vergleiche mit der Kindsmutter heraustrittst und deinen eigenen, einzigartigen Platz in der Familie findest und ausfüllst. Denn du bist so viel mehr als eine Kopie der Kindsmutter – du bist eine wundervolle Bonusmama mit ganz besonderen Stärken und Qualitäten.
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Erkenne deine einzigartigen Fähigkeiten
- Reflektiere, was dich als Person ausmacht und was du in die Familie einbringst
- Schreibe deine Stärken und positiven Eigenschaften auf und erinnere dich täglich daran
- Sei stolz auf das, was du leistest und den Unterschied, den du machst
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Gestalte die Beziehung zum Bonuskind aktiv
- Finde gemeinsame Interessen und Aktivitäten, die euch verbinden
- Schaffe besondere Momente und Rituale, die nur euch gehören
- Sei eine verlässliche und liebevolle Bezugsperson, ohne die Mama zu ersetzen
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Lass dich als Bonusmama wertschätzen und anerkennen
- Nimm Komplimente und Dankbarkeit bewusst an und freue dich darüber
- Feiere deine Erfolge und Fortschritte als Bonusmama
- Erlaube dir, stolz auf deine Rolle und Leistung zu sein
Indem du deinen eigenen Platz findest und ausfüllst, wirst du nicht nur selbstbewusster und zufriedener, sondern zeigst auch dem Bonuskind und der Familie, wie wertvoll und einzigartig du bist. Du bist ein unverzichtbarer Teil des Familiengefüges – nicht als Ersatz, sondern als bereichernd und liebevolle Bonusmama.
Gemeinsam wachsen
IN A NUTSHELL
Als Bonusmama ständig mit der Kindsmutter verglichen zu werden, kann verletzend sein, doch es ist wichtig, die Gründe dafür zu verstehen und sich bewusst zu machen, dass diese Vergleiche oft aus Unsicherheiten und Ängsten der Beteiligten entstehen. Es ist essenziell, die eigenen Gefühle wahrzunehmen, anzunehmen und mit Mitgefühl und Verständnis sich selbst zu begegnen. Durch klare und selbstbewusste Kommunikation der eigenen Rolle und Bedürfnisse sowie das Setzen von Grenzen und das Einfordern von Respekt kann man seinen Platz in der Familie finden und ausfüllen. Dabei ist es wichtig, die eigenen einzigartigen Stärken und Qualitäten zu erkennen, die Beziehung zum Bonuskind aktiv zu gestalten und sich als wertvolle Bonusmama anerkennen zu lassen.
Du wünschst dir Unterstützung beim Umgang mit diesen Gefühlen? Dann schreibe mir eine private Nachricht und lass uns darüber sprechen, wie ich dich und deine Patchworkfamilie dabei unterstützen kann!
Mach’s ganz gut,
Deine Sally
