Seite wählen

Neulich erzählte mir eine Bonusmama davon, dass sie sich nicht mehr sicher ist, ob sie gehen oder bleiben soll. Sie hatte sich das Leben in einer Patchworkfamilie anders vorgestellt und fragte sich mittlerweile regelmäßig, ob es das alles noch wert ist. 

Und ganz ehrlich? Ich kenne diese Gedanken auch. 
Am Anfang unserer Beziehung überwog das Verliebt-Sein und ich fand es toll und aufregend. Doch mit der Zeit traten Differenzen zutage und ich überlegte ernsthaft, ob es wert ist, diese Beziehung weiterzuführen. 

Und immer wieder lese ich in Social Media davon, dass es vielen Stiefmüttern so geht. Irgendwann scheinen die Belastungen zu viel werden und man würde alles am liebsten hinschmeißen. Lass uns mal ein paar praktische Beispiele betrachten, in denen das noch klarer wird.

Ist das noch „Normal“? 

Da ist zum Beispiel die Situation, in der du versuchst, eine harmonische Beziehung zur Ex-Frau deines Partners aufzubauen, aber immer wieder auf Ablehnung stößt. Die Unsicherheit und Angst, nicht akzeptiert zu werden, nagt an dir und lässt Zweifel aufkommen. Und es ist einfach nur anstrengend, immer wieder mit der Ex konfrontiert zu werden. 

Oder wenn du versuchst, dich in die Erziehung einzubringen, aber immer wieder auf Widerstand stößt. Eigentlich würdest du es ja ganz anders machen, wenn die Kinder deine eigenen wären. Die Frustration und Hilflosigkeit, nicht zu wissen, wie du dich einbringen kannst und gleichzeitig den Frieden bewahrst, sind überwältigend.

Und nicht zu vergessen, die Momente, in denen du dich zwischen deinem Partner und den Kindern hin- und hergerissen fühlst. Die ambivalenten Gefühle von Liebe und Verantwortung, aber auch von Eifersucht und Unsicherheit, lassen dich manchmal verzweifeln. Dass du gefühlt immer hinter den Kindern zurückstecken musst, nagt auch an dir. Und Zeit füreinander findet ihr schon gar nicht.

Schließlich dann fragst du dich, ob es nicht mit einem Partner ohne Kinder viel einfacher wäre.  Kennst du das auch?

 

Aber dann gibt es ja auch noch diese momente…

… in denen du an all die guten Seiten deines Partners denkst und die Liebe zwischen euch spürst. Die Momente, in denen ihr als Paar Zeit für euch habt und die Patchworkdynamik für einen Moment in den Hintergrund tritt.
Du genießt diese kostbaren Augenblicke, in denen die Kinder nicht da sind und ihr euch auf eure Beziehung konzentrieren könnt.
Es sind diese kleinen Auszeiten, die dir Kraft geben und dir zeigen, dass es die Mühe wert ist, für diese Beziehung zu kämpfen. Du spürst, wie die Liebe zwischen dir und deinem Partner stark ist und dass ihr gemeinsam diese Herausforderungen meistern könnt. In solchen Momenten fühlst du dich geliebt und bestärkt, und es gibt dir den Mut, weiterzumachen und an eurer Patchworkfamilie zu arbeiten.

 

Wenn nur die Kinder nicht wären

Und möglicherweise beginnen sich dann deine Gedanken zu verändern. Du freust dich nicht mehr auf die Kinder, weil du weißt, dass eure Harmonie verfliegen wird. 
Du bist vielleicht gereizt, wenn die Kinder da sind.
Oder du ziehst dich mehr zurück, versuchst mehr Zeit außerhalb der Familie zu verbringen. 
Damit distanzierst du dich von den Kindern, ihr seid nicht mehr verbunden, teilt kaum noch schöne Momente. Ihr streitet mehr und irgendwie können es dir die Kinder nicht recht machen.
Das führt letztendlich dazu, dass du dich in deinem zu Hause nur zu Gast fühlst, wenn die Kinder da sind. Du hast das Gefühl, kein Teil der Familie zu sein. 

An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser.
– charlie chaplin

Lösungsversuche

Vielleicht versuchst du das auch deinem Partner zu schildern, was in dir vorgeht. In meinem Fall hat das zu Verletzungen aufseiten meines Partners geführt. Er hat eine starke Loyalität zu den Kindern verspürt und hatte das Gefühl abgelehnt zu werden. 
Möglicherweise streitet ihr euch aber auch, weil dein Partner deine Gefühle nicht verstehen kann. 
Und obwohl du so gern eine Lösung finden würdest, hast du den Eindruck, dass es keine gibt. 
Und so geht die Abwärtsspirale weiter: Du distanzierst dich von deinem Partner und es wird immer schwerer diese Distanz in der kinderfreien Zeit zu überwinden.

Ist es Zeit zu gehen?

Immer wieder schwirrt dir die Frage „Gehen oder Bleiben?“ durch den Kopf. Und das ist unglaublich belastend. 

Ich habe an diesem Punkt mich aktiv dagegen entschieden und habe mich auf den Weg gemacht, diese Gedanken zu ergründen und für die Beziehung zu kämpfen. Denn für mich war klar, dass dieser Mann es wert ist. 
Und für mich verhält es sich an dieser Stelle wie mit einer inneren Kündigung: wenn man innerlich schon gekündigt hat, kann man das Ruder nicht mehr herumreißen. Doch vorher ist noch so viel möglich. 
Wo stehst du gerade? Schreibe mir gern eine private Nachricht und erzähle mir davon!

In A Nutshell

Viele Bonusmamas stehen manchmal vor dem Punkt, dass sie sich fragen, ob diese Beziehung das alles wert ist. 
Diese ambivalenten Gefühle sind dann sehr belastend und führen zu Rückzug oder Distanz zu den Bonuskindern und dem Partner.
Du bist nicht allein mit diesen Gefühlen und es gibt Unterstützung und Möglichkeiten, um diese Herausforderungen zu meistern. Du bist eine wertvolle Bonusmama und du kannst diese Herausforderungen meistern. 
Melde dich gern bei mir, wenn du dir dabei Hilfe wünschst! 

Mach’s ganz gut,
Deine Sally