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Wenn sich ein Paar mit Kindern zusammenfindet, gilt es nicht nur die eigenen Rollen zu hinterfragen, sondern auch die restliche Familie der Patchworkfamilie einzubeziehen. Großeltern, Tanten, Cousinen und andere Familienmitglieder spüren ebenfalls die Erweiterung der eigenen Familie.
So sagen meine Bonuskinder, dass sie nun 8 Großeltern haben, anstatt der vorherigen 4. Sie haben mehr Personen in ihrem Leben dazugewonnen, als „nur“ die
Bonusmama.
Doch wie kann die Familienzusammenführung gelingen und wo liegt der Unterschied zwischen blutsverwandten Familienmitgliedern und die der Patchworkfamilie?

Gibt es einen Unterschied?

In meinen Augen muss es diesen Unterschied nicht geben. Natürlich greifen auch hier wieder die 4 Phasen des Zusammenlebens – man lernt sich kennen, bemerkt Unterschiede, findet gemeinsame Umgangsnormen und gewöhnt sich aneinander.

Lass mich dir ein Beispiel geben:
Meine Eltern hatten bereits ein Enkelkind, welches sie abgöttisch lieben. Und plötzlich gab es da zwei weitere Kinder, die nicht dieselbe Sprache sprechen und schon etwas älter sind. Jedes Enkelkind ist für sie dennoch einzigartig und hat seine eigenen Bedürfnisse und Persönlichkeiten.
Bei leiblichen Enkelkindern besteht oft eine biologische Verbindung, die von Natur aus eine gewisse Nähe und Verbundenheit schafft. Doch das bedeutet nicht, dass die Bindung zu den Enkelkindern aus einer Patchworkfamilie weniger stark sein muss. Im Gegenteil, sie kann sogar noch intensiver und wertvoller sein, da sie auf gegenseitigem Vertrauen und Liebe aufbaut.

Wie die restliche Familie eine rolle spielt

in einer Patchworkfamilie können alle weiteren Familienmitglieder eine wertvolle und positive Rolle spielen. Jeder Einzelne hat die Möglichkeit, die Kinder der Patchworkfamilie zu unterstützen und ihnen ein Gefühl von Zugehörigkeit zu vermitteln.

Weitere Verwandte wie Onkel, Tanten oder Cousins können eine positive Rolle spielen. Sie können den Kindern zusätzliche Unterstützung, Rat und Liebe bieten. Indem sie sich Zeit nehmen, um mit den Kindern zu sprechen und ihnen zuzuhören, schaffen sie eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit. Außerdem sind auch das wiederum verschiedene Lebensformen und Persönlichkeiten, die den Kindern als Vorbild dienen können.

Ein praktisches Beispiel dafür wäre, wenn die Stieftante regelmäßig Zeit mit den Kindern verbringt und ihnen bei den Hausaufgaben oder beim Üben eines Hobbys hilft. Oder der Stiefcousin, der den Kindern neue Spiele beibringt oder mit ihnen in den Park geht. Solche kleinen Gesten können den Kindern das Gefühl geben, dass sie geliebt und unterstützt werden.

In meiner eigenen Erfahrung als Bonusmama habe ich gelernt, wie wichtig es ist, dass alle Familienmitglieder zusammenarbeiten und ihr Bestes geben, um eine harmonische Beziehung zu schaffen. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, wie meine Nichte sich viel Mühe gegeben hat meinen Bonuskindern viel zu übersetzen. Oder wie mein Bruder den Kindern geholfen hat, ihre sportlichen Talente zu entdecken, indem er mit ihnen geklettert ist.

Abschließend kann gesagt werden, dass alle weiteren Familienmitglieder in einer Patchworkfamilie eine positive Rolle spielen können. Indem sie den Kindern Liebe, Unterstützung und Verständnis entgegenbringen, helfen sie ihnen dabei, sich in ihrer neuen familiären Situation wohl und geborgen zu fühlen.

Ein Kind kann einem Erwachsenen immer drei Dinge lehren: grundlos fröhlich zu sein, immer mit irgendetwas beschäftigt zu sein und nachdrücklich das zu fordern, was es will.
– Paulo Coelho

Herausforderungen und Lösungen

Die Integration der restlichen Familie in eine Patchworkfamilie kann manchmal eine Herausforderung sein, aber mit ein wenig Geduld und Offenheit können Lösungen gefunden werden, um eine harmonische Beziehung aufzubauen.

Eine mögliche Herausforderung besteht darin, dass jedes Familienmitglied unterschiedliche Erwartungen und Bedürfnisse hat. Es kann schwierig sein, einen Konsens zu finden und einen gemeinsamen Weg zu gehen. Um diese Herausforderung zu bewältigen, ist es wichtig, dass alle Beteiligten offen miteinander kommunizieren und ihre Bedürfnisse und Wünsche artikulieren. Durch den Austausch und das Verständnis füreinander können Lösungen gefunden werden, die für alle akzeptabel sind. So war es mir wichtig meinen Eltern zu erklären, dass ich mir wünsche, dass meine Bonuskinder ebenfalls Enkelkinder für sie darstellen.

Ein weiteres Hindernis kann die Unsicherheit oder Abneigung einiger Familienmitglieder gegenüber der Patchworkfamilie sein. Manche Menschen haben Schwierigkeiten damit, sich auf neue Beziehungen einzulassen oder fühlen sich bedroht durch die Veränderungen, die eine Patchworkfamilie mit sich bringt. Mit Offenheit und Geduld können Vorurteile und Ängste abgebaut werden. Es kann hilfreich sein, gemeinsame Aktivitäten zu planen, bei denen alle Familienmitglieder die Möglichkeit haben, sich besser kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen.

Eine weitere Herausforderung kann darin bestehen, dass die Kinder möglicherweise Schwierigkeiten haben, sich in die restliche Familie zu integrieren. Sie können sich unsicher fühlen oder befürchten, dass sie nicht akzeptiert werden. Hier ist es wichtig, den Kindern die Zeit und den Raum zu geben, sich anzupassen und Vertrauen aufzubauen. Es kann hilfreich sein, ihnen Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu übertragen, um sie in die Familie einzubeziehen und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie einen wichtigen Beitrag leisten.

Gemeinsame Aktivitäten

Um die restliche Familie in eine Patchworkfamilie zu integrieren und sich besser kennenzulernen, gibt es verschiedene Aktivitäten, die helfen können, eine harmonische Beziehung aufzubauen. Hier sind fünf konkrete Ideen:

1. Gemeinsames Kochen: Eine tolle Möglichkeit, um Zeit miteinander zu verbringen und sich näher kennenzulernen, ist das gemeinsame Kochen. Jedes Familienmitglied kann ein Lieblingsrezept mitbringen und zusammen könnt ihr ein köstliches Mahl zubereiten. Während des Kochens könnt ihr euch austauschen, über eure Vorlieben und Geschmäcker sprechen und dabei eine Verbindung aufbauen. Meine Bonustöchter lieben es beispielsweise das Dessert für unsere Familientreffen vorzubereiten.

2. Familienausflüge: Plant regelmäßig Familienausflüge, bei denen ihr gemeinsam etwas unternehmt und neue Erfahrungen sammelt. Das kann ein Besuch im Museum, ein Tag am See oder ein Ausflug in einen Freizeitpark sein. Während dieser Ausflüge könnt ihr als Familie zusammenwachsen, Erinnerungen schaffen und Spaß haben. Wir waren zum Beispiel schon mehrere Tage gemeinsam in Paris – eine Zeit, die wir alle nie vergessen werden.

3. Spiel- und Filmabende: Organisiert regelmäßige Spiel- und Filmabende, bei denen ihr gemeinsam spielt, lacht und euch entspannt. Jedes Familienmitglied kann abwechselnd einen Film auswählen oder ein Spiel vorschlagen. Diese gemütlichen Abende bieten die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen und gemeinsam als Familie Zeit zu verbringen.

4. Sportliche Aktivitäten: Geht zusammen sportlichen Aktivitäten nach, wie zum Beispiel Fahrradfahren, Wandern oder Schwimmen. Durch Bewegung und gemeinsame Herausforderungen könnt ihr als Familie zusammenwachsen und eine starke Bindung aufbauen. Wir waren beispielsweise schon gemeinsam im Kletterpark – eine tolle Möglichkeit, sich gegenseitig zu helfen und zu motivieren!

5. Familienfeste: Auch die Teilnahme an Familienfesten oder Traditionen ist wichtig, um sich zugehörig zu fühlen. Familienfotos und gemeinsam zelebrierte Höhepunkte wie Sommerfeste oder Geburtstage symbolisieren: „Wir gehören zusammen!“

Indem ihr solche Aktivitäten plant und umsetzt, könnt ihr als restliche Familie enger zusammenwachsen und euch besser kennenlernen. So könnt ihr gemeinsam schöne Erinnerungen schaffen und eine harmonische Beziehung aufbauen.

In A Nutshell

Die restliche Familie einer Patchworkfamilie ist ein riesengroßer Schatz. Stieftanten, Stiefgroßmütter oder Stiefcousinen erweitern den Horizont der Kinder und können eine Bereicherung sein.
Herausforderungen wie Vorurteile oder Ablehnung können uns dabei begegnen. Diese zu überwinden, lohnt sich jedoch enorm.
Mit gemeinsamen Ausflügen, Spielen und bleibenden Erinnerungen kann es gelingen, die restlichen Familienmitglieder mit einzubeziehen.

Du haderst mit der Familie und wünschst dir Unterstützung? Dann schreibe mir eine private Nachricht und lass uns darüber sprechen, wie ich dich dabei unterstützen kann!

Mach’s ganz gut,
Deine Sally